Site Overlay

Kongresseindrücke: Feminism for a good Future!

Über den Kongress berichtet Georgia Franzius, Praktikantin in meinem Büro im Jahr 2006:

Vom 4.-5. Juli 2008 fand in Berlin der Frauenkongress der Grünen Bundestagsfraktion statt. Anlass waren zwei Jubiläen: 90 Jahre Frauenwahlrecht und 100 Jahre Öffnung der politischen Parteien für Frauen in Deutschland. Dabei wurde vor allem diskutiert, wie Gleichstellung endlich auch de facto und nicht nur de jure verwirklicht werden kann und wie dabei junge und alte FeministInnen gemeinsam etwas bewegen können.

Beim Mehrgenerationengespräch zeigte sich, dass es sich lohnt, gemeinsam für mehr Geschlechtergerechtigkeit zu kämpfen. Denn junge Frauen stoßen heute zum Teil auf die gleichen strukturellen Hindernisse wie ihre Mütter, wenn sie versuchen, ihre beruflichen Ziele zu realisieren, und das nicht nur wenn ein Kind geboren wird.

Konkrete Bereiche für einen generationenübergreifenden Dialog sahen die Frauen auf dem Podium in der Schaffung einer neuen Unternehmenskultur, weg von einer „Anwesenheits-Unkultur“ hin zu mehr Möglichkeiten für familiäres und/oder zivilgesellschaftliches Engagement, und in der Notwendigkeit besserer Frauennetzwerke, in denen Frauen sich gegenseitig in ihrem beruflichen Fortkommen unterstützen.

Eine Idee war es, in Zukunft verstärkt auf Mentoring zu setzen und so den Dialog der Generationen zu stärken. Eine zentrale Botschaft war, dass Feminismus immer auch Solidarität bedeutet und es damit eine zentrale Aufgabe des heutigen Feminismus ist, die Solidarität zwischen Frauen aus allen Lebenslagen zu stärken und gezielt Frauen aus bildungsfernen Schichten zu fördern und zu integrieren.

Besonders hat mich die positive Grundstimmung während der zwei Tage in Berlin gefreut. Es hat einfach Spaß gemacht, Jutta Allmendinger vom Wissenschaftszentrum Berlin, Anke Domscheit von Microsoft oder Ursula Engelen-Kefer, ehemalige stellvertretende Vorsitzende des DGB, zuzuhören und zu sehen, was sie alles in ihren jeweiligen Zusammenhängen für mehr Gleichberechtigung bewegen. Bei gutem Essen und guter Musik ließ es sich ganz wunderbar über feministische Projekte und Fragen diskutieren.

Für die kommenden Kongresse wünsche ich mir, dass der Kreis der TeilnehmerInnen und der ReferentInnen die Vielfalt der Lebensformen, der Herkunft und der Vorstellungen vom guten Leben noch stärker widerspiegelt und der generationenübergreifende, aber auch der „klassenübergreifende“ Dialog verstärkt werden.