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Konstituierungsprozesse von Geschlecht im israelischen Militär

Susanne A. Friedel, Praktikantin in meinem Büro im Jahre 2005, hat erfolgreich ihre Magisterarbeit mit einem spannenden Thema abgeschlossen und ist nunmehr frisch gebackene Magistra der Soziologie. Gratulation!

Hier einführende Worte von Susanne zu ihrer Arbeit sowie die Langfassung inkl. Bildbeispiele für Interessierte: „Trotz seines spezifisch egalitären Moments des verpflichtenden Wehrdienstes für Männer und Frauen erweist sich auch das israelische Militär als spezifischer institutioneller Rahmen für die Herstellung von geschlechtlicher Identität und damit der Reproduktion existierender Geschlechterverhältnisse.

Aufgrund der traditionellen impliziten Gleichsetzung von „Soldat-Sein“ und „Mann-Sein“ bildet
das Militär eine von verschiedenen gesellschaftlichen „gendered institutions“, in der das dort geltende Ideal hegemonialer Männlichkeit durch entsprechendes, nämlich militärisches Verhalten „verkörpert“ wird.

Obwohl in der Geschichte der israelischen Nation eine lange Tradition der Rolle der weiblichen Kämpferin existiert; angefangen bei der Palmach bis hin zu heutigen Kampfsoldatinnen integrierter IDF-Einheiten; blieben diese gegenüber dem traditionellen militärischen Skript des männlichen Soldaten stets als außergewöhnlich und symbolisch konnotiert. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die besondere Regulierung des Körpers im Zuge der modernen zionistischen Bewegung, die bestrebt war, durch die Wiederbelebung alter jüdischer Kämpferideale einen „Neuen Hebräischen Menschen“ zu begründen. Dieser sollte sich wesentlich vom klassischen antisemitischen Stereotyp des effemisierten, schwächlichen Diaspora-Juden unterscheiden.“
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